Fröhliche Weihnachten!

Ja, richtig, in genau solchen Momenten muss man über kurz (weniger) oder lang die Schreibtischlampe anknipsen, damit man etwas sieht und schon ist es auch wieder Zeit, aufzuhören und ins Bett zu kriechen. So fliegen meine Tage dahin wie Wolken an einem stürmischen Herbsttag. Meist bin ich nicht nur ziemlich viel beschäftigt sondern auch noch einigermassen gut zerstreut. Und am heiligen Abend? Seit meiner Kindheit schon verwandelt sich die Zeit vor Weihnachten jedesmal in Treibsand. Zäh, klebrig und träge. Man weiss genau, dass man sich langsam aber sicher nach unten bewegt, gleichzeitig hat man das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen. Und dann diese Anspannung. Wie soll man sich da bitte einigermassen anständig zerstreuen? Geht doch gar nicht. Ich weiss genau, sobald ich anfange, etwas in dieser Hinsicht zu tun, wird irgendetwas kommen und mich davon abhalten. Jedesmal wenn ich kurz vor der Zerstreuung bin, hält mich irgendwas zusammen und davon ab. Es sind jetzt noch drei Stunden bis zur Bescherung. Ich weiss ganz genau, wenn ich mir jetzt das Fernsehprogramm vornehme und mich einem (Weihnachts-)Klassiker zuwende, klopft es an meiner Tür und es wird garantiert nicht der Weihnachtsmann sein. Oder das Telefon klingelt oder mir fällt ein, dass ich noch ein Geschenk besorgen muss. Ok nein, letzteres ist völlig unwahrscheinlich. Eigentlich ist es verwunderlich, dass ich hier so lange schon an diesem Artikel schreibe, ohne gestört zu werden. Vielleicht sollte ich doch noch mal alle Geschenke zählen? Ihr seht schon, der Treibsand lässt mich nicht los, auch wenn ich noch so sehr darauf fokussiere, besinnlich zu sein. Oh wartet, es klopft. Bis im neuen Jahr! Und fröhliche Weihnachten!